Anja Plambeck
Geblendet
Als Sonne und Mond aufeinander trafen
erleuchtete die Welt im silber-goldenen Glanz
Feld und Wiesen strahlten in einer Heiterkeit
die fast schmerzte
Der Nebel, der die Wälder umgab,
wirkte wie Goldstaub und Vögel sangen die schönsten Lieder
so lief ich einst mit Dir über die Felder und
der Tau des Morgens blieb an mir kleben,
ohne daß ich merkte, was geschah
Dich an meinen kalten Händen –
Ein wohliges Gefühl –
Wir kamen an den Wald
Doch schon jetzt verlorst Du mich ganz langsam
aus Deinem Blick
So grell war das Licht, das mich umgab
Es schmerzte in Deinen Augen
für einen Moment ließt Du mich los
Als Du deine Augen wieder öffnetest
ward ich eins mit dem Licht
Vergebens versuchten wir uns zu finden,
ohne jeglichen Erfolg
Wir sind gescheitert
Du wurdest von Schönheit geblendet
Und nun – da ich Licht – weiß ich
Du bist der Mond
Sie die Sonne...
(Anja Plambeck, 21.05.2002)
Woran kann ich Werte messen,
Wenn nur zu sehen und zu hören ist.
Was sie beschreibt?
Was ist, wenn der Himmel aufreisse,
Aus dem sich eine glühende Lavamasse auf mich wirft?
Warum sollte ich eine Rose verschenken,
Wenn sie doch nur verwelkt?
Weil ihre Existenz mit der Zeit nicht mehr gesehen wird?
Und welcher Tag sollte für mich eineGültigkeit haben,
Wenn im Grunde doch alle jenen im gemeinten Sinn nicht ungleich sind?
Weshalb sollte ich meine Gefühle offenlegen,
Wenn sie doch nur als Zielscheibe gebraucht werden?
Was soll ich tun,
Wenn ein Messer in mich eindringt,
Welches ich zuvor schliff?
Woran soll ich mich halten,
Wenn der Stock meines Haltes in der Welt,
ein durch Würmer zerfressendes Morschtum ist?
(Anja Plambeck)
Gefesselt von Blicken – die Wärme bringen
Gefangen von Worten – die Glück versprechen
Verzaubert durch Gedanken
Das Kerzenlicht, das sich im Spiegel reflektiert
Erzählt dir die schönsten Märchen
Doch sind sie auch wahr?
Existiert eine Welt, in der die Liebe siegt?
Ein Reich, in dem das Licht stetig die Dunkelheit besiegt?
Never...
Gefesselt von Blicken – die so viel Kälte ausstrahlen
Gefangen von Worten – die mein Herz zerreissen
Verzaubert und doch ungeliebt
(Anja Plambeck)
Ein Wesen – Unnahbar
In die Ewigkeit gefallen
Ein Wesen – missverstanden
Verschluckt am eigenen Wort
Ein Wesen – blind
Sah zu sehr ins Licht der Hoffnung
Ein Wesen – stumm
Aus Angst etwas zu sagen
Ein Wesen – taub
Will die Lügen des Lebens nicht hören
Ein Wesen – verschwunden
Im eigenen ICH
(Für Sandra / Anja Plambeck `97)